13 Februar 2009: Gebr. Klöcker: Noch dieses Jahr startet Erweiterung

Weseke. Was lange währt, wird endlich gut. Das alte Sprichwort soll sich in diesem Jahr für die Firma Gebr. Klöcker bewahrheiten. Der Spezialist für Textilmaschinen-Bauteile will in den kommenden Monaten zwei neue Hallen errichten.

Das kündigte Geschäftsführer Dr. Christoph Schwemmlein gegenüber der BZ an. Die Investition bezifferte er auf rund drei Millionen Euro. Die neue Lagerhalle soll 1.350 Quadratmeter groß sein, in einer weiteren, 1.200 Quadratmeter großen Halle soll die Spritzgießtechnik untergebracht werden. Etwa zehn Arbeitsplätze für Fachleute sollen entstehen.

Der langfristigen Erweiterung dient eine knapp 10.000 Quadratmeter große Fläche zwischen dem jetzigen Werksgelände und der B 70, die Klöcker zugekauft hatte (die BZ berichtete). Um die Firmenfläche nicht zu zerschneiden, soll die Straße „Im Thomas“ künftig unterhalb der Bundesstraße geführt worden. Der mittlere Abschnitt der Straße „Im Thomas“ kommt so aus dem öffentlichen Verkehrsnetz und wird überwiegend der gewerblichen Baufläche zugeschlagen. Deswegen beschloss der Rat jüngst in nichtöffentlicher Sitzung in seiner jüngsten Sitzung einen Grundstückstauschvertrag zu ändern. Der Beschluss sei mehrheitlich erfolgt, erklärte Stadtpressesprecher Bernd Kemper auf Nachfrage.

Geschäftsführer Schwemmlein blickt kopfschüttelnd auf das lange Hin und Her. Der von der Stadt ursprünglich erstellte Bebauungsplan war vom Verwaltungsgericht Münster einkassiert worden.

„Nach mehr als fünf Jahren sind wir genau da, wie wir es damals schon empfohlen haben“, sagt Schwemmlein. „Eine Zeit, die das Unternehmen und den Steuerzahler viel Geld gekostet haben“, fügt er hinzu. Hätten die Hallen schon früher gebaut werden können, wäre man für die Wirtschaftskrise besser gerüstet gewesen.

Hart ins Gericht ging der Klöcker-Chef mit Ortsvorsteher Hubert Börger. Dieser habe eine „zweifelhafte Rolle“ gespielt, indem er der Firma zunächst Land für die Erweiterung verkauft, anschließend aber gegen die Pläne opponiert habe. Börger wies die Vorwürfe gegenüber der BZ zurück: Durch ihn sei Klöcker zu keinem Zeitpunkt ein Nachteil entstanden, betonte der Ortsvorsteher. „Ganz Weseke“ freue sich, wenn Schwemmlein nun die Investition ankündige. „Er solls aber auch tun.“

Von Peter Berger

Quelle: Borkener Zeitung, 13. Februar 2009