18 Mai 2015: Abschlussfeier aufmerksam verfolgt

uniata College verleiht 351 Hochschulabschlüsse

von Journalistin APRIL FEAGLEY

Familie und Freunde aus der ganzen Welt versammelten sich am Samstag auf dem „Halbritter Center for the Performing Arts“, um an der 137. Abschlussfeier des Juniata Colleges teilzunehmen.

„Die heutige Feier ist in Wirklichkeit ein Gemeinschaftsfest,“ begrüßte Präsident Troha die Gäste. „Es ist eine Anerkennung guter Arbeit vieler Leute – Lehrer, Pfarrer, Freunde und Familie, besonders die all der Mütter und Väter.“

Er beglückwünschte zwei Absolventen, welche erstmals den Master of Arts im Bereich „Non-profit Leadership“ erhielten sowie sechs Master im Bereich Rechnungswesen, 104 Bachelor of Arts und 239 Bachelor of Science.

„Der Abschlussjahrgang spiegelt die vielen einzigartigen Eigenschaften wider, die das Juniata College ausmachen und jede einzelne bestätigt eine meiner liebsten Redewendungen „Wissen bedeutet Verantwortung,‘‘‘ verdeutlichte Troha. „Wenn ihr heute den Campus verlasst und eure nächste Reise beginnt, sollt ihr euch der Verantwortung erfreuen, diese aber auch als Privileg betrachten. Als Juniata-Absolvent repräsentiert jeder einzelne alle Stärken dieser Institution und der hervorragenden Lehrkörper, welche euch unterrichtet haben und zur Seite standen, der Menschen, die euch unterstützt und herausgefordert haben und der Studenten, die euch an dieser Universität vorausgingen bzw. noch folgen werden. Letztlich aber seid ihr alle für euren eigenen Weg selbst verantwortlich.

Troha stellte die Vorsitzende der Abschlussklasse 2015 vor, Christine Sumner aus Dublin, Ohio, die einige Anekdoten aus ihrem Collegeleben erzählte und weise Worte an die Versammelten richtete.

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„Wer nichts wagt, wird womöglich etwas Eindrucksvolles verpassen,“ warnte sie. „Stellt euch der Angst vor dem Unbekannten. Das ganze Leben dreht sich um Gelegenheiten, diese nicht zu nutzen, macht das Leben weniger lebenswert.“ Sumner zitierte den Essayisten und Poeten Ralph Waldo Emerson, der feststellte: „Sei nicht zu furchtsam und zimperlich mit deinen Taten. Das ganze Leben ist ein Experiment.“ „Nutzt dieses Experiment, um etwas Neues zu tun,“ schlussfolgerte Sumner. „Nachdem ihr die Möglichkeiten ergriffen und neue Dinge ausprobiert habt, erinnert euch an den Ort, der euch zu dem gemacht hat, was ihr heute seid - die Gemeinschaft Juniata, die für die letzen vier Jahre euer Zuhause war.“

Die Ehrendoktorwürde wurde an drei Herren vergeben, welche allesamt für ihre außergewöhnlichen Leistungen für das Juniata College ausgezeichnet wurden. Raymond Figura aus Bocholt, Deutschland, Dekan der Betriebswirtschaftslehre an der Westfälischen Hochschule, wurde für die Unterstützung bei der Entwicklung eines Programmes ausgezeichnet, im Rahmen dessen Studenten innerhalb von fünf Jahren einen Bachelor am Juniata College und einen Masterabschluss in Deutschland machen können.

Der kürzlich in den Ruhestand entlassene Hochschulleiter James Lakso erhielt ebenfalls die Ehrendoktorwürde und wurde für seine langjährige Tätigkeit und den außergewöhnlichen Einsatz am Juniata College geehrt. Lakso begann seine Karriere am Juniata im Jahre 1970 als Dozent und arbeitete seitdem in verschiedenen Positionen, unter anderem 15 Jahre als Direktor, ehe er 2013 in den Ruhestand ging.

Festredner Christoph Schwemmlein aus Borken in Deutschland war Mitglied der Abschlussklasse 1984 und ist geschäftsführender Gesellschafter der Gebr. Klöcker GmbH, ein weltweit agierendes Unternehmen, welches sich auf Forschung und Entwicklung spezialisiert hat. Unter seiner Führung hat sich die Gebr. Klöcker GmbH zu einem globalen Unternehmen entwickelt, welches kürzlich das Tochterunternehmen Klocker Brothers Design & Build in Huntingdon aufbaute.

„Der heutige Festredner wird seine Ansprache auf der gleichen Bühne halten, auf welcher auch er vor wenigen Jahrzehnten seinen Abschluss erhielt,“ verriet Troha bei der Ankündigung Schwemmleins. „An einem Tag, an dem auch sein Sohn Arnold über diese Bühne gehen wird, um seinen Abschluss entgegenzunehmen. Ein wirklich besonderer Moment.“

Schwemmlein vergegenwärtigte seine Erinnerungen an den Tag seiner eigenen Abschlussfeier, ein Morgen, den er selbst als „fürchterlich heiß“ bezeichnete. „Ich erhielt meinen Abschluss und war sehr stolz. Vielleicht zu stolz, denn Professor Lakso erklärte mir anschließend unumwunden in Anwesenheit meiner Mutter „Christoph, nimm dich selbst nicht zu ernst‘‘‘.

Als seine Mutter – die kein Englisch spricht – dann um eine Übersetzung bat, änderte Schwemmlein die Wörter ein wenig ab und erzählte seiner Mutter, Lakso habe gesagt, dass „Christoph sehr ernsthaft gearbeitet“ habe.

Als Austauschstudent aus Münster am Juniata College eingetroffen, habe er zunächst so seine Schwierigkeiten bei der Eingewöhnung gehabt. Schwemmlein wäre wahrscheinlich nach seinem ersten Semester wieder in die Heimat zurückgekehrt, hätte er nicht einige Gespräche mit Klaus Jaeger geführt, seinerzeit Germanistikprofessor. Jaeger wurde zum guten Freund und Mentor des jungen Mannes während der folgenden Jahre.

„Ich besuche nunmehr seit 30 Jahren regelmäßig die USA, beruflich und als Trustee,“ erklärte Schwemmlein, bevor er seine Schlussworte an die Abschlussklasse 2015 richtete. „Lernt fleißig – feiert fleißig. Dies war unser damaliger Slogan und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich daran grundlegend etwas geändert hat.“

Das Ende der Feier wurde durch Absolventin Kylie Berrena aus Petersburg mit der ersten Strophe der Alma Mater als College-Hymne eingeleitet.

„Es ist meine größte Hoffnung, dass euer Erfolg sowohl euch als auch euer Umfeld stolz macht“, schloss Troha. Das Wichtigste ist jedoch, dass ihr, wenn ihr erfolgreich seid, diesen Zustand zu schätzen wisst und den Menschen dankt, die diese Leistung erst möglich machten.

Quelle: Tageszeitung „The Daily News“, 18. Mai 2015