Neuer Anlauf geglückt: Zügig und einstimmig sprach sich der Umwelt- und Planungsausschuss für die überarbeiteten Entwürfe zur Erweiterung des Weseker Gewerbegebiet an der B 70 aus. Damit startet erneut ein Bebauungsplanverfahren.
Den ursprünglichen Plan hatte das Oberverwaltungsgericht “kassiert”. Begründung: Belange der Wohnanlieger seien nicht ausreichend berücksichtigt worden. Anschließende Überlegungen der Stadt, die künftigen Gewerbeflächen durch eine Straße entlang des Schulzentrums anzubinden, waren bei den Wesekern auf Protest gestoßen.
Der Ausschuss folgte nun der auch von der Verwaltung favorisierten Variante. Hauptmerkmal ist die Erschließungsstraße, die von der Straße Im Thomas in einem Schwenk Richtung B 70 geführt wird, dann direkt neben beziehungsweise unterhalb der Bundesstraße verläuft und schließlich in die Salm-Horstmar-Straße vor der Unterführung mündet. Die Erweiterungsflächen bleiben durch die geänderte Wegeführung “am Stück” erhalten – und sind dadurch besser zu nutzen. Klöcker-Geschäftsführer Christoph Schwemmlein hatte bei der Bürgerversammlung im September betont, dass sein Unternehmen an Planungssicherheit für die Erweiterung gelegen sei und im Falle einer Erweiterung Arbeitsplätze schaffen werde. Den “Erschließungsaufwand” bezifferte die Stadt auf 250.000 Euro. Damit bliebe man im ursprünglichen Rahmen.
Ein “hohes Maß an Sicherheit” gebe es für die Wohnanlieger, erläuterte Stadtplaner Hubert Effkemann. Die Flanken des Plangebiets werden als Wohnbauflächen verankert, außerdem soll bei der künftigen Gewerbeansiedlung etwas greifen, was Effkemann “flächenbezogenen Schall-Leistungspegel” nannte. Bei jedem Bauantrag ist der Nachweis zu erbringen, ob die Belange des Wohnquartiers ausreichend berücksichtigt werden. Die Faustregel dabei: Je näher ein Betrieb an die Wohnhäuser rückt, desto strenger sind die Werte. Wesekes Ortsvorsteher Hubert Börger (CDU) kann sich mit dem neuen Entwurf angfreunden: “Das ist ein richtiger Schritt in die richtige Richtung.” Einziger Minuspunkt aus seiner Sicht ist, dass der bisherige Verbindungsweg abgebunden werde. Technischer Beigeordneter Norbert Höving stufte den “Umwegfaktor” durch die neue Erschließungsstraße aber als gering ein.
Vom Tisch ist die zwischenzeitlich diskutierte direkte “Abfahrt Klöcker”. Die Anbindung zur B 70 hätte zwar Lkw aus dem Wohngebiet verbannt. Andererseits wäre diese Variante langfristig sehr teuer gekommen. Hätte sich der B 70-Abschnitt zu einem Unfallschwerpunkt entwickelt, dann hätte die Stadt auf eigene Kosten zwei Ampeln installieren müssen.
Die Weseker bleiben bei den neuerlichen Planungen nicht außen vor. Wie es sich für ein ordentliches B-Plan-Verfahren gehört, wird es eine Bürgerbeteiligung geben.BZ direkt
Quelle: Borkener Zeitung, 02. Februar 2007