Erweiterung der Klöcker-Produktionsfläche hat begonnen / Platz für vier neue Hochleistungsmaschinen
Weseke. „Der mechatronische Maschinenbau hat am Boden aufgesetzt. Es wird aber noch drei bis vier Jahre dauern, ehe wir das Niveau von 2007 wieder erreicht haben“, skizziert Dr. Christoph Schwemmlein ein Bild von der derzeitigen wirtschaftlichen Situation. Noch kein Grund zur Euphorie, aber auch kein Hindernis für die Gebr. Klöcker GmbH, deren einer Geschäftsführer Schwemmlein ist, die seit gut acht Jahren auf Eis liegenden Erweiterungspläne in Weseke nun in die Tat umzusetzen.
Bereits im November wurde der erste Spatenstich für das in vier Phasen geplante Vorhaben des weltweit agierenden Unternehmens gesetzt, das als kleiner Handwerksbetrieb in der Nähe der Kirche seinen Ursprung nahm. 1947 erfolgte die Auslagerung aus dem Dorfkern an den heutigen Standort zwischen Hauptstraße und „Im Thomas“. Damals wurden zwei Hallen errichtet, jetzt hat der Umbau der Halle 4 mit dem Durchbruch zur Halle 6 begonnen. Die Produktionsfläche für die Kunststofftechnik vergrößert sich damit um rund 350 Quadratmeter. In der Phase 4 ist auch schon die Halle 7 auf dem Papier eingezeichnet. „Wann diese realisiert wird, ist noch unbestimmt“, sagt Schwemmlein und macht in diesem Zusammenhang deutlich, dass die Gebr. Klöcker GmbH das Vorhaben „ohne Subventionen“ stemme.
Ziel sei es, mit der Ausweitung der Produktionsfläche den Unternehmensstandort Weseke und damit 40 Arbeitsplätze zu sichern. Zusätzliche Arbeitsplätze werde es kurzfristig nicht geben, so Dr. Schwemmlein. Doch: „Wir haben derzeit auch zwei Werksstudenten, drei Auszubildende und einen Studenten in der dualen Ausbildung. Auch ihnen möchten wir eine Perspektive geben.“
Hatte die Geschichte von Klöcker mit der Herstellung von handwerklich hergestellten Webschützen begonnen, so produziert das Unternehmen heute neben High-tech-Modulen für Webmaschinen hochwertige Teile für die Fahrzeug- und Bauindustrie in aller Welt. 90 Prozent der Produkte gehen in den Export. „Wir sind überall dort, wo man uns braucht“, antwortet Schwemmlein auf die Frage, wo Klöcker-Produkte zum Einsatz kommen.
In Weseke arbeiten die Spezialisten in der Entwicklung. „In Kürze werden wir unser 111. Patent haben“, berichtet Schwemmlein stolz. Kostenintensive Arbeiten indes wurden bereits vor Jahren nach Bandung (Indonesien) ausgelagert. Denn, so Schwemmlein: „Wer auf dem internationalen Markt wettbewerbsfähig bleiben will, muss die Lohnstückkosten im Griff haben.“ Keine neue Niederlassung, aber eine Dependance plant das Weseker Unternehmen derzeit außerdem in den USA.
Und während dieses Vorhaben konkrete Züge annimmt, können nun nach dem Frost auch in Weseke die Arbeiten für die Erweiterungen fortgesetzt werden. In der ersten Phase wurde das Gelände eingefriedet, die Konturen des Lkw-Wendeplatzes und -Übernachtungsplatzes sind bereits zu erkennen. Für die Zuwegung von der neuen Straße „Im Thomas“ sind die ersten Installationen erfolgt, Kabelkanäle und Versorgungsschächte sind weitgehend angelegt.
Als der Wintereinbruch die Arbeiten lahm legte, ging’s unterm Dach in der Halle 4 weiter. Der Durchbruch in die Halle 6, in der dann Platz für vier neue Hochleistungsmaschinen ist, ist bereits zu erkennen. Dr. Schwemmlein ist zuversichtlich, dass es je nach Witterungslage nun zügig vorangeht und die Gebr. Klöcker GmbH mit ihrer Erweiterung „das Fundament für die nächste Generation legt“.
Von Marita Rinke
Quelle: Borkener Zeitung, 22. Januar 2010