22 Januar 2009: Es gibt nur Gewinner

Borken. Eine „Win-Win-Situation“, so bezeichnen Wirtschaftswissenschaftler Problemlösungen, bei denen alle Beteiligte gewinnen. Und so kann man auch das „MINT“-Projekt bezeichnen, das im November 2008 am Gymnasium Remigianum gestartet ist.

MINT steht für Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, die allesamt den Schülern noch näher gebracht werden sollen. Dazu absolvierten die Schüler des Leistungskurses Physik, zwölfte Jahrgangsstufe, im November vergangenen Jahres zwei Praktikumstage bei hiesigen Unternehmen: Entsorgungsgesellschaft Westmünsterland Gescher, TK Absaugtechnik in Velen, AS Antriebstechnik in Reken und Gebr. Klöcker in Borken.

Gewinner des Projekts sind die Zwölftklässler genauso wie die beteiligten Firmen, aber auch die Schüler der Stufen neun und zehn, die gestern beim Präsentationstag in der Aula das Projekt sowie den Spaß an Naturwissenschaften von den Zwölfern nahe gebracht bekamen. „Man muss ja heute schon fast in den Kindergärten Werbung machen“, witzelte gestern Dr. Heiner Kleinschneider von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Wichtig sei, dass Schüler die Perspektiven erkennen, die sie hier vor Ort haben, wenn sie eine naturwissenschaftliche Laufbahn einschlagen: „Ein Unternehmen wie Klöcker ist Weltmarktführer.“ Dass Mädchen genauso schlau sind wie jungen, betont Lehrer Günter Niehues: „Von den 16 Kursteilnehmern sind fünf Mädchen.“ Außerdem seien Naturwissenschaften – entgegen des Vorurteils – nicht besonders schwierig, oder nur etwas für Spezialisten.

Dass die Zwölfer Letzteres schon sind, zeigten sie bei der Präsentation. „Ich habe im Labor den Rottegrad von Kompost untersucht“, sagt Annika Wagner, die sich freut, mit Profigeräten arbeiten zu können. „Wir haben Programme für Lampen am PC geschrieben und sie auf eine Steuerungsanlage überschrieben“, sagt Anna Wilmink. Von Informatik hatte die Schülerin zuvor keine Ahnung. „Aber die Kombination Physik/Informatik war ja das Spannende!“ Da das Projekt so gut gelaufen ist, soll es fortgeführt werden.

Quelle: Borkener Zeitung, 22. Januar 2009